Bali – worth the hype?

Ursprünglich konnte ich es gar nicht abwarten, einen Post über Bali zu verfassen – immerhin spricht so ziemlich jeder in Deutschland darüber, Bali unbedingt einen Besuch abstatten zu wollen. Obendrein haben wir uns vor unserem ersten Trip aus der neuen Heimat, der eben nach Bali gehen sollte, extra eine neue Kamera gekauft.

Einen ersten Einblick habt ihr sicherlich bereits schon in unserem Vlog bekommen, den wir vor Ort gefilmt und zeitnah hochgeladen haben.

Leider waren wie von Bali gar nicht so begeistert, wie wir erwartet hätten, aber immerhin möchte ich euch die Bilder nicht vorenthalten, die wir mit der neuen Kamera gemacht haben und die in meinen Augen echt toll geworden sind!

Der Ausblick vom Karang Boma Cliff in Uluwatu

Ihr fragt euch sicherlich, warum uns Bali enttäuscht hat und ich werde mich bemühen, das zu erklären. Mit ein wenig mehr Asia-Experience (inzwischen waren wir auch in Vietnam), haben sich meine vorerst negativen Eindrücke zugegeben auch etwas relativiert. Denn Asien ist staubig, schwül, vermüllt, voll, ein bisschen chaotisch und vor allem (logischerweise) absolut anders, als wir es aus unserer „westlichen Welt“ kennen – das muss man einfach wissen. Singapur stellt da sicher eine große Ausnahme dar und je mehr ich von anderen Teilen Asiens sehe, desto mehr versteh ich auch die Faszination an Singapur und seiner Sauberkeit, von der mir so viele bisher vorgeschwärmt haben.

Und auch wenn Bali wahrscheinlich vergleichsweise noch entwickelt ist, so ist es eben genau diese Entwicklung, die mir letztendlich missfällt. Denn auf Grund des extremen Hypes, versucht Bali, sich den westlichen Wünschen und Anforderungen anzupassen – und zwar mehr, als vielleicht gesund wäre. Am Ende ist Bali nämlich doch nur eine indonesische Insel, mitten im Javasee.

Ich gebe euch gerne ein Beispiel: Bis vor 20 Jahren haben die Balinesen noch aus Bananenblättern gegessen, diese wurden anschließend einfach in der Natur entsorgt. Auf Grund der steigenden Ansprüche der zumeist westlichen Urlauber, wurden die Bananenblätter durch Plastikteller ersetzt, die Entsorgung bzw. der Umgang mit Müll hat sich allerdings nicht weiterentwickelt (und noch mal ganz deutlich: Die Balinesen essen jetzt ihr Essen aus Plastgeschirr und schmeißen es danach einfach auf den Boden!!) Das beschreibt ziemlich plakativ, worauf ich hinaus will: Bali ist beliebt, touristisch und überhyped und die Balinesen geben sich alle Mühe, den westlichen Wünschen nachzukommen, was Probleme wie den drohenden Verkehrskollaps, die zunehmende Vermüllung der Insel und des Meeres sowie Kriminalität nach sich zieht, um nur einige zu nennen. Ich empfinde das als ungesunde Ambivalenz und diese hat mir wirklich missfallen.

Versteht mich nicht falsch – ich will mich da gar nicht ausnehmen. Immerhin bin ich die erste, die im Urlaub ein Avocadotoast zum Frühstück essen möchte… Aber wenn dadurch die Natur und die Kultur so dermaßen leiden, wie es auf Bali scheinbar passiert, stellt sich mir die Frage, ob ich wirklich um jeden Preis mein Avocadotoast brauche. Und wenn ja, ob ich dann nicht lieber irgendwo Urlaub mache, wo das Avocadotoast in seinem natürlichen Habitat serviert wird (Achtung, ich spreche hier jetzt sehr plakativ und visuell, aber ich hoffe, man versteht dadurch was ich meine!?). In meinen Augen macht der übertriebene Hype Bali kaputt, wodurch nicht zuletzt auch Menschen, Tiere und Natur leiden. Und das finde ich schade.

Wir waren übrigens nur in Seminyak, Ubud und Uluwatu, ich kann also eigentlich nicht über Bali allgemein sprechen, dafür war ich zu kurz auf der Insel und habe auch zu wenig gesehen. Andere schwärmen von Bali, seiner Natur, der Künstlerstadt Ubud und anderen Teilen der Insel, die ich schlechtweg nicht kenne.

Ich persönlich kann den Hype um Bali aber einfach nicht so recht nachvollziehen. Natürlich bin ich trotzdem froh um die Erfahrung und weiß auch, dass ich mich in einer sehr privilegierten Situation befinde, das Land a. bereisen und b. obendrein auch noch bewerten zu können. Einen Reisebericht habe ich trotzdem geschrieben, den hier hier nachlesen könnt.


2 Comments

  • Alexander Nikolajewski

    Hallo,

    vielen dank für deine super Artikel.
    Wir planen zum 01.04 nach Singapur für zwei Jahre zu gehen. Meine Frau und meine beiden Kleinkinder. Meine Frau ist nun auf das Thema Schlangen gestoßen und hat nun etwas Panik. Hattest du in den zwei Jahren Kontakt zu Schlangen in Singapur oder welche in der Stadt gesehen? Mit freundlichen Grüßen Alexander

    • Verena

      Hi Alexander, das Kommentar ist irgendwie durchgerutscht. Jetzt seid ihr ja wohl schon in Singapur, oder? Eine Schlange wurde während meiner Zeit dort einmal gesichtet, ich selbst hatte aber nie Kontakt. Wird schon passen 🙂 – Viel Spaß!

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