Die Southern Ridges in Singapur – 10 Kilometer Stahlweg durch tropische Wälder

In Singapur habe ich eine neue Leidenschaft entwickelt, die eigentlich eher untypisch für mich ist: Das Besuchen von Parks. In Sportklamotten und mit einer Flasche Wasser ausgestattet (denn zumindest das Wetter bringt einen hier schnell zum Schwitzen), lassen sich hier schöne Nachmittage im Schatten der Palmen und Bäume verbringen. Neben interessanten Einblicken in die Tier- und Pflanzenwelt, bekommt man hier auch einmalige Ausblicke auf die Stadt. Besonders haben es mir die Southern Ridges angetan, welche auf 9 Kilometern Wanderwegen mit dem Kent Ridge Park, dem Telok Blangah Hill Park und dem Mount Faber Park gleich drei Parks miteinander verbinden. Die Strecke eignet sich mit 1,5 bis 2 Stunden Laufzeit ideal für einen Spaziergang am Sonntagnachmittag oder nach Feierabend.

Im Kent Ridge Park war ich tatsächlich noch nicht, sondern bin bei meinen Besuchen vom Mount Faber über die Henderson Wave Bridge zum Telok Blangah Hill Park gelaufen, oder die gleiche Strecke nur andersherum. Letztere Reihenfolge würde ich eher empfehlen, da der spektakuläre Wanderweg auf Metallstützen im Telok Blangah Hill Park – von der Alexandra Road kommend – einen leichten Anstieg hat und dieser zwar anspruchsvoller, aber auch weniger anstrengend ist, als selbiger Abstieg. Wer allerdings einen Kick-Start bevorzugt, sollte beim Mount Faber starten – der steile Anstieg auf hunderte Stufen verteilt hat es echt in sich und zählt wohl schon als Sporteinheit. Danach kann man den Abstieg dann auf den Metallwegen auslaufen und genießen.

TELOK BLANGAH HILL PARK

Die Alexandra Road wird von der Alexandra Arch Bridge überquert, welche direkt im “Forest Walk” mündet – einem der beeindruckendsten Abschnitte der Southern Ridges. Der Name irritiert etwas, der Weg läuft nämlich nicht wie vermutet auf Waldboden zwischen Bäumen entlang, sondern auf einem Metallweg, welcher sich ca. 18 Meter über den Boden erhebt. Der Forest Walk läuft ca. 1,3 km mit stetigem Anstieg auf Höhe der Palmenspitzen und Baumkronen, wodurch sich ein ganz besonderer Anblick ergibt.

Nach etwa der Hälfte des Weges geht es nochmal zurück auf Bodenhöhe. Parallel zur Preston Road kann man die ehemaligen Offiziershäuser der britischen Armee sehen, die heute wohl bei wohlhabenden Expats in Singapur sehr beliebt sind. Im Anschluss schlängelt sich der Metallweg schließlich im Zickzack einen steilen Hügel hinauf.

Auf der Spitze des Hügels steht The Alkaff Mansion– eines der schönsten Herrenhäuser Singapurs, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Hier befindet sich unter anderem die TXA Pintxo Bar und das Wildseed Café, das ich beim nächsten Mal gerne einen Besuch abstatten möchte.

HENDERSON WAVE BRIDGE

Die Henderson Wave Bridge stellt sicher ein weiteres, wenn nicht das Highlight der Strecke dar. Auf Singapurs höchster Fußgängerbrücke (ca. 36 Meter) blickt man über die ganze Stadt, den Hafen und die Southern Islands. Ganz besonders schön ist es hier gegen Abend, wenn die Sonne langsam untergeht und die Stadt in goldenem Licht umhüllt. Die Henderson Wave Bridge verbindet den Telok Blangah Hill Park mit dem Mount Faber.

MOUNT FABER

Der Berg Mount Faber ist ein 94 m (308 ft.) hoher Berg und stellt bei der Wanderung über die Southern Ridges entweder den Anfangs-, oder den Endpunkt dar. Von der Henderson Wave Bridge kommend, läuft man leider erst einmal über Beton-gepflasterte Straßen. Hier befindet sich auch die Danish Seamen’s Church, über welche eine Expat-Freundin zu Beginn Freunde und Bekanntschaften geschlossen hat.

Die Hauptattraktion im Mount Faber Park ist sicherlich der Faber Point, von dem man einen weiteren schönen Ausblick auf die Stadt hat. Hier, am Ende der Straße, befindet sich die sogenannte Jewel Box, welche die Endstation der Seilbahn von Sentosa sowie fünf teure Restaurants beheimatet. Nach einer Wanderung in der Hitze sind diese schicken Lokale eher weniger passend, weshalb wir noch keines ausprobieren konnten. Allerdings möchte ich dies auf jeden Fall noch nachholen, denn die Sicht muss hier einmalig sein. Eines der Restaurants vermietet sogar Gondeln der Seilbahn, in denen man dann ein Moonlight-Dinner genießen kann.

Um die gesamte Strecke abzulaufen, benötigt man angeblich 5 Stunden. Ich bin den Weg wie gesagt bereits zwei mal gelaufen, einmal beginnend am Mount Faber Park und beim zweiten mal beginnend an der Alexandra Arch Brücke von West nach Ost, habe beide Male aber nicht länger als 1,5 Stunden benötigt (Stopps für Fotos, Ausblicke und die Natur natürlich mit einberechnet).

 


POST COMMENT

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert