Aruba – das A der ABC-Inseln | Ein Reisebericht

Nachdem wir wunderschöne Tage auf Curaçao verbracht hatten, stieg die Vorfreude, auch noch einer anderen Insel der Gruppe einen Besuch abzustatten: Aruba, wörtlich das A in der Bezeichnung „ABC-Inseln“.

Zwischen den Inseln kann man ganz easy Insel-Hopping machen. Es gibt Fähren und sogar eine Airline (Insel Air), welche die Inseln verbindet. Ich weiß allerdings nicht mehr, warum wir nicht einfach mit der Fähre gefahren sind und uns stattdessen der Tortur bei Insel Air hingegeben haben. Zugegeben, im Endeffekt ist alles glimpflich ausgegangen. Der Flug war schnell (25 Minuten) und eigentlich auch total in Ordnung. Aber im Vorfeld habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht: Denn die zuvor bestehende Partnerschaft zwischen Insel Air und KLM war Anfang 2018 beendet worden, nachdem KLM die schlechten Betriebsleistungen der Insel Air nicht mehr tragen wollte. Auch beim Googeln fanden wir nur katastrophale Berichterstattungen, die sich nicht nur auf Stornierungen und Verspätungen bezogen sondern auch auf das Alter der Maschinen, seltsame Gerüche und Rauch/Brände an Bord – keine schönen Voraussetzungen für einen Flug mit dieser Airline. Als wir ins Flugzeug stiegen, hatte ich wirklich ein ganz schlechtes Gefühl, welches die ganze Erfahrung mit Insel Air natürlich nicht gerade besser machte. Die Maschinen sind alt und winzig, es gibt genau einen Flight Attendant, der wahrscheinlich den ganzen Tag hin- und herfliegt. Aber ganz ehrlich, schlimm war der Flug wirklich nicht. Ich weiß natürlich nicht, ob das nur Glück war (besser nicht), aber Insel Air brachte uns sicher und pünktlich von Curaçao nach Aruba. Vielleicht sollten sie mal an ihrem Ruf arbeiten…

Update Februar 2019: Die Airline existiert inzwischen nicht mehr.

Tag I

Da wir früh gestartet sind, waren wir schon sehr früh in Aruba. Der Flughafen befindet sich in Oranjestad, der Hauptstadt und größten Stadt. So dauerte es nur wenige Minuten, bis wir in unserem Hotel ankamen. Wir haben uns für das Renaissance Aruba Resort & Casino entschieden, da eine der Hauptattraktionen der Insel die Flamingos sind, die auf der Insel des Resorts in „freier Wildbahn“ leben. Naja, eigentlich leben sie nicht so wirklich „frei“, da es sie eben nur dort gibt… aber gut, wir wollten uns den Spaß nicht nehmen lassen.

Auch wenn alle Inseln der ABC-Inseln als „Niederländische Karibik“ bezeichnet werden, gibt es immer noch offensichtliche Unterschiede wie z.B. unterschiedliche Währungen (Aruban florin). Da viele US-Amerikaner ihren Urlaub in Aruba verbringen, ist aber auch der US-Dollar sehr gängig

The Renaissance Aruba Private Island

Wenn ihr das erste Mal auf Aruba seid, müsst ihr eigentlich in das Renaissance Aruba Resort & Casino, denn auf der hoteleigenen Insel befindet sich die Attraktion Arubas: Die Flamingos. Und während sich das Hotel den Besuch der Insel normalerweise mit 99 $ (einschließlich Getränken, Mittagessen und Wassertaxi) bezahlen lässt, dürfen Gäste des Renaissance-Hotels kostenlos auf die Insel und haben Vorrang bei der Überfahrt mit dem Wassertaxi, das in einem Rhythmus von 15 Minuten in der Hotellobby abfährt. Ja, richtig. Das Hotel ist mit dem Wasser verbunden und das Boot fährt tatsächlich ins Hotel. Das Wassertaxi kam schnell an und brachte uns auf die Insel, was uns nicht enttäuschen würde!

Beim ersten Betreten der Insel kann man sich erst mal ein bisschen überfordert bzw. reizüberflutet fühlen. Andere Gäste, die mit uns im Taxi gefahren waren, wussten offensichtlich genau wohin und stürmten an uns vorbei über den Steg. Um sich den besten Platz zu sichern, wie wir später gedacht haben. Wir hingegen standen erst einmal einfach nur da und versuchten die Schönheit der Umgebung zu begreifen. Das Wasser ist unfassbar Türkis, die Palmen wehen sanft im Wind und die süßen kleinen Cabanas versprühen Insel-Feeling at its best.

Die Flamingos sind natürlich super cool anzusehen und geben mit ihrem leuchtenden Korallton einen tollen Kontrast ab zum türkisen Wasser. So ganz geheuer waren sie mir dennoch nicht. Die vielen kleinen Kinder, die inzwischen mit ihren Familien auf der Insel angekommen haben, sprangen herum und scheuchten die Flamingos teilweise auf, sodass wir irgendwann genug hatten und zum ruhigeren Strand, also dem auf der linken Seite, gingen. Dort war es gar nicht mehr so einfach, einen schönen Platz zu finden, denn inzwischen waren offensichtlich mehrere Taxis angekommen. Man kann nicht sagen, dass die Insel überladen war, voll war es dennoch.

Auf der Insel gibt es nur ein einziges Restaurant und keinen Kiosk oder eine Beach Bar, weshalb ich nur empfehlen kann, Wasser mitzubringen. Selbstverständlich kann man sich Wasser im Restaurant kaufen, dann allerdings kleine Wasserflaschen (0,5l) für unverhältnismäßig viel Geld. Es gibt einen Trinkwasserspender, etwas versteckt an der Hauswand der Aktivitätenhütte, aber auch dafür benötigt man natürlich eine Flasche, in die man das Wasser abfüllen kann. Wir haben uns zu Beginn einmalig drei Flaschen gekauft und diese dann immer aufgefüllt. Im Restaurant gegessen haben wir nicht, da das Essen überteuert wirkte und jetzt auch nicht verhältnismäßig ansprechend aussah. Einen Tag haben wir uns Chips & Guacamole zu unseren Liegen bestellt – die waren wirklich lecker.

Fine Dining in Aruba

Am Abend wollten wir etwas weiter die Küste hinuntergehen, um in der Pinchos Bar and Grill zu Abend zu essen. Wir hatten versucht, um 18.30 Uhr eine Reservierung über das Online-System vorzunehmen, erhielten aber nie eine Antwort. Das Restaurant befindet sich auf einem Pier (im Wasser), den man nur über einen Steg erreichen kann. Von außen gesehen sah es wirklich toll aus und so stieg unsere Vorfreude, als wir über den Steg gingen. Leider wurden unsere positiven Erwartungen nicht erfüllt, da das Restaurant unsere Reservierung nicht finden konnte und auch nicht bereit war, uns hereinzulassen. Trotz der Tatsache, dass viele Tische frei schienen (eigentlich waren nur wenige überhaupt besetzt), konnten die Mitarbeiter keinen Tisch für uns finden, nicht mal für eine begrenzte Zeit. Sie haben uns stattdessen einen Platz an der Bar angeboten. Nein danke. Ich verstehe die Servicementalität mancher Restaurants bzw. Hostessen nicht. Wie kann eine Hostess dort stehen und sagen, dass er uns nur die Bar anbieten kann, wenn es in diesem Moment etwa 40 freie Tische gibt? Jedenfalls beschlossen wir darafhin, das Restaurant zu verlassen und unser Geld woanders auszugeben. Sehr enttäuschend.

Stattdessen gingen wir ins Que Pasa. Das Essen war gut, trotz etwas überhöhter Preise (wie überall in Aruba) und es gab keine Plätze im Freien, was mir grundsätzlich schon nicht zusagt. Unsere Gastgeberin (Katharina) war jedoch wirklich nett und so hatten wir insgesamt einen tollen Abend.


Tag II

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder auf die Renaissance Insel. Gegen Nachmittag wurde uns das Abhängen am Beach aber doch etwas zu langweilig und wir entschieden uns spontan dazu, uns einen Mietwagen zu buchen, um die Insel zu erkunden. Eigentlich war die Idee, beim Bell Boy nach einem Wagen zu fragen, aber der hatte beinahe keine Wagen mehr und wir wollten auch keine 100 Euro für wenige Stunden zahlen. Glücklicherweise konnte uns die Concierge weiterhelfen, da sie irgendwie mit einem Mietwagenhändler vernetzt war. Der holte uns auch prompt im Hotel ab und fuhr uns zur Mietwagenstation, die etwas weiter nördlich lag. Wir hatten den Mietwagen für genau 24 Stunden und er kostete uns etwa 50 Euro, war also deutlich günstiger, als das Angebot vom Hotel. Schnell planten wir eine Route, mit der wir so viel wie möglich von Aruba sehen würden und entschieden uns, als erstes in den Süden der Insel zu fahren.

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Wir kamen gegen 16.30 Uhr am Baby Beach an und genossen die letzten schönen Stunden in der Sonne. Es gab nicht viel zu tun, da die lokalen Restaurants gegen 17 Uhr schlossen oder an diesem Tag gar nicht geöffnet waren und der Großteil der Leute wahrscheinlich schon wieder weg. Dadurch hatten wir den Strand für uns alleine. Am Strand war ein Divi Divi Baum, einer der berühmten Bäume in Aruba (die es eigentlich überall in Südamerika und in der Karibik gibt, aber Aruba nennt sich selbst als den Ursprung). Divi Divi Bäume sind deshalb so besonders, weil sie mit dem Wind wachsen, daher die seltsame, untypische Form.

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Vor Sonnenuntergang verließen wir den Strand und suchten nach einem Restaurant. Da es am Strand quasi kein Restaurant gab, nahmen wir das Auto und den Weg zurück in der Hoffnung, etwas auf der Straße zu finden. Tatsächlich gab es nach ein paar Kilometern ein Restaurant namens Kamini’s Kitchen an einem sehr abgelegenen Ort. Es gab kein Wifi, also auch nicht die Chance, vorher nach Rezensionen zu schauen. Da wir aber sehr hungrig waren, beschlossen wir, es einfach auszuprobieren und betraten hoffnungsvoll das Restaurant. Es waren nur zwei weitere Gäste im Restaurant. Uns war uns unsere Skepsis offensichtlich ins Gesicht geschrieben, denn die beiden Mädchen sagten sofort: „Das Essen ist sehr lecker! Ihr musst es probieren“. Das haben wir also gemacht.

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Es ist immer am besten, mit den Einheimischen zu sprechen, um sich einen Eindruck über das Land zu machen.

Die Mädchen gingen kurz darauf und da wir die einzigen Gäste im Restaurant waren, hatten wir Zeit, mit dem Kellner zu sprechen, der zufällig auch aus Europa kam. Er sagte uns, dass die Besitzerin sich sehr viel Mühe gibt, die Gerichte so authentisch wie möglich zuzubereiten, sich daher um die richtige Vorbereitung kümmerte, die entsprechend Zeit in Anspruch nehmen würde. Ok, wir hatten viel Zeit, da wir das Auto an diesem Abend nicht zurückgeben mussten (es gibt immer einen Grund für alles, oder?). Es war wirklich schön, mit dem Kellner zu sprechen, der uns gleich einige Geschichten erzählen konnte, und wir waren froh, dass wir geblieben waren. Es ist immer am besten, mit den Einheimischen zu sprechen, um sich einen Eindruck von dem Land zu verschaffen. Oh und übrigens, ich habe soeben versucht, nachzuvollziehen, wo wir damals genau gewesen waren: Und siehe da, das Restaurant ist auf Google mit 4,7 Sternen bewertet worden. Dem können wir nur zustimmen.

Tag III

Am nächsten Tag hatten wir noch unseren Mietwagen, also standen wir (wiedermal) früh auf, um den nordwestlichen Teil von Aruba zu erkunden. Es gab einige berühmte Strände zu sehen (Eagle Beach, Palm Beach) sowie den Leuchtturm. Wir beschlossen, zunächst zum nördlichsten Punkt unserer Liste zu fahren und von dort aus nach unten zu fahren, um schließlich unser Auto an der Endstation zurückzugeben.

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California Lighthouse

Der erste und nördlichste Punkt auf unserer Liste war das California Lighthouse (love the name!). Ein weiteres Argument, mit dem Leuchtturm zu beginnen, war die Hoffnung, dass er in den frühen Morgenstunden nicht allzu gut besucht sein würde. Wir hatten Recht und Unrecht zu gleich. Für 07:30 Uhr morgens tummelten sich schon relativ viele Leute am Leuchtturm, aber ich könnte wetten, dass es im weiteren Tagesverlauf bei Weitem mehr sind. Somit war es sehr schwer, ein Bild vom Leuchtturm alleine zu machen. Aber zumindest die Straßen waren noch ziemlich leer und so konnten wir einige schöne Bilder von der trockenen, fast wüstenartigen Landschaft mit ihren vielen, großen Sukkulenten machen.

Strände in Aruba

Danach besuchten wir die verschiedenen Strände, die alle quasi auf dem Weg zur Mietwagenstation lagen. Sie waren alle unterschiedlich und doch gleich schön.

Der Arashi Beach war unsere erste Station. Wir haben dort eine ganze Weile verbracht, das Wasser war frisch, klar, türkisfarben (und wie!) und wunderschön atemberaubend. Mit ein paar Wellen und einem steilen Abhang des Strandes war es sehr bald tief, so dass ich nicht so weit hineingegangen bin. Aber das bin nur ich, andere würden die Möglichkeit mal richtig schwimmen zu können, lieben. Es gibt ein paar öffentlich zugängliche freie „Palapas“, die Schatten spenden. Ideal also für Familien mit Kindern, oder Leute, welche die Sonne meiden. Für mich persönlich ist die Sonne der Sinn und Zeck vom „Beaching“, ich liebe lieber unter Palmen, die nur einen leichten Schatten spenden. Von diesen gab es auch zuhauf.

Nach einer Weile nahmen wir das Auto und fuhren ein wenig weiter nach unten, um andere Strände zu besuchen, die nebeneinander liegen, und ich bin mir nicht ganz sicher, an welchem wir letztendlich geblieben sind, also lasse ich einfach die Bilder für sich sprechen.

Ich habe keine Fotos von Eagle Beach und Palm Beach gemacht, Schande über mich, aber ich hatte meine Gründe, dies zu tun: Erstens, weil am Eagle Beach buchstäblich eine Wolke über dem Strand lag, die ihn sehr windig und frisch machte und auch den ganzen Blick ein wenig verdunkelte. In Palm Beach gab es wiederum so viele Touristen und Hotels, dass ich mir dort nicht die Mühe machte, ein Foto zu machen.

Zwischendurch aßen wir an einem Ort namens Garten Fresh Café, den ich empfehlen kann. Der Service war zwar schlecht (falsches Essen gebracht, falsche Informationen geben), aber das Essen schmeckte wirklich lecker und wirkte zumindest wirklich gesund. Ich hatte einen Smoothie, der fantastisch war. Mit dem Smoothie in der einen und einer Flasche Wasser in der anderen Hand, spazierten wir ein wenig den Palm Beach hinunter und genossen die Sonne, bevor wir das Auto zurückbringen mussten.

Shopping in Aruba

Nach der Rückgabe des Autos brachte uns das Personal zurück zu unserem Hotel (das war echt ein sehr netter Service!) und wir verbrachten noch einige letzte Sonnenstunden am Pool in unserem Hotel, gefolgt von einer kleinen Einkaufstour (selbstverständlich nicht ohne die obligatorische Dusche und das Anziehen dazwischen!). Das Einkaufszentrum war zufällig auch mit unserem Hotel verbunden, was sehr praktisch war. Ich würde nicht so weit gehen und das Hotel das eigentliche Herz der Stadt nennen, aber in aller Offenheit schien es ein wenig so. Apropos Ehrlichkeit, das Einkaufszentrum und vor allem die Straßen um uns herum gefielen uns nicht, so dass wir nach einer Weile nach einem Ort suchten, an dem wir ein leichtes Abendessen und ein paar Getränke genießen konnten.

Und last but not least… Arubas beste Bar:

Wir fanden es ziemlich schnell: Buchstäblich vor unserem Hotel lag das Lucy’s Retired Surfers Bar & Restaurant – warum hatten wir diesen Ort nicht schon früher gesehen? Das Restaurant, machte seinem Namen alle Ehre: Es war sehr offen und im Surfer-Stil gestaltet, überall hingen Hängematten oder – sessel und man konnte barfuß durch die Gegend laufen, ohne aufzufallen. Das Essen war köstlich und die Getränke auch. Und noch besser: Es gab eine Happy Hour, die uns quasi zu unserem Glück zwang, neue Getränke zu testen. Überall hingen Hängematten von der Decke und nachdem wir unser Abendessen beendet hatten, nahmen wir unsere Getränke und legten uns in jeweils eine Hängematte zurück und…. haben einfach nur entspannt. Was für ein cooler Ort. Zu den Klängen von Raggea-Musik (normalerweise bin ich absolut kein Fan, aber die Musik war einfach so passend zur Atmosphäre!) verbrachten wir Stunden damit, uns sanft in den Stühlen hin und her zu bewegen und unsere Drinks zu genießen. Das Personal war so cool, dass sie unsere Bestellungen sogar von der Hängematte aus aufgenommen haben und als die Sonne langsam unterging, zeigte der Blick auf den Hafen ein wirklich schönes Bild. Well done Aruba!

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