Das Tote Meer

Wo wir schon einmal in Israel waren, wollten wir es uns nicht nehmen lassen, für einen Tag ans Tote Meer zu fahren, das ca. zwei Autostunden von Tel Aviv entfernt liegt. Dafür haben wir uns einen Mietwagen für einen Tag geliehen. Die Preise dafür vergleichen wir immer bei Check24 und suchen uns das attraktivste Angebot in der Umgebung raus.

Das Tote Meer ist genau genommen gar kein Meer, sondern ein Salzsee, der an Israel, das Westjordanland und Jordanien grenzt. Das Wasser des Toten Meeres trocknet immer weiter aus, sodass der Salzgehalt von Jahr zu Jahr höher und konzentrierter wird und der Wasserspiegel weiter sinkt. Als wir in Tel Aviv waren, lag er ungefähr bei 423 Metern unterm Meeresspiegel, im September 2019 sind es nur noch 428 Meter. Dadurch ist das Tote Meer und seine Umgebung auch der niedrigste Punkt der Erde, den man als Mensch ohne weiteres betreten kann.

Wenn man sich dem Toten Meer nähert, kann man die Tiefe tatsächlich auch sehen, fühlen und sogar schmecken, denn die Luft ist ganz besonders. Sie wirkt schwer, kühl, feucht und etwas salzig. Selbst auf meinen Fotos erkennt man den ständigen Dunstschleier, der die Umgebung umgibt. Dieser ist übrigens auch dafür verantwortlich, dass die UV-Strahlung hier viel stärker absorbiert wird, als auf Meeresniveau. Deshalb ist das Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen, hier viel geringer, als an jedem anderen Meer bzw. See.

Wenn man allerdings meint, das Tote Meer wäre ein schöner Anlauf für einen “Beach Day” liegt man aber wohl dennoch falsch. Das Tote Meer ist sicherlich eine Touristenanlaufstelle und immerhin trotz des hohen Salzgehalts auch zum Baden bzw. Floaten geeignet, allerdings versprüht die ganze Umgebung und auch das Wasser selbst kein typisches Strandfeeling. Viel eher hat das Wasser eine heilende Wirkung und wird für therapeutische und medizinische Behandlungen eingesetzt. Auch der Schlamm, der sich im Wasser befindet, soll ganz besonders heilvoll sein und wird in umliegenden Kiosken (teuer) verkauft. Aus diesem Grund laufen die meisten Besucher auch über und über mit Schlamm bedeckt am Strand herum – Sonnen und Faulenzen ist hier also eher nicht.

Das Wasser des Toten Meeres selbst ist grüner, als ich es erwartet hätte (in meiner Vorstellung war es irgendwie weiß-blau….) und fühlt sich eher ölig und glatt an, als salzig. Es hat Spaß gemacht, einmal ein wenig im Wasser zu schwimmen, aber um ehrlich zu sein, bin ich nicht so sicher, ob ich es noch mal tun würde. Nun, da die Aktion von meiner Bucket List abgehakt ist, brauch ich nicht unbedingt nochmal das ölige-glitschige Gefühl auf meinem Körper und meiner Kleidung, das den ganzen Tag anhält und auch nicht verschwindet, sobald man das Areal verlassen hat. Dennoch war es ein tolles Erlebnis und ich bin froh, das Tote Meer einmal mit meinen eigenen Augen gesehen zu haben.

Insbesondere die ganze Fläche um das Tote Meer herum mit seinen wahnsinnigen Ausblicken hat es mir echt angetan. Aber seht selbst:

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