Heiße Tage in Miami Beach | Ein Reisebericht

Miami Beach – einer meiner liebsten Orte in den USA, wahrscheinlich sogar weltweit. Nachdem ich im Jahr 2013 mit meinem Bruder bereits in Miami Beach war, sollte es 2017 dann endlich wieder soweit sein. Die Flüge hatten wir schon ein halbes Jahr vorher, rund um Weihnachten, mit AirBerlin relativ günstig gebucht (ca. 450€ pro Person) und das Hotel Urbanica The Meridien über Secret Escapes gefunden.

Zwei Tage vor Himmelfahrt ging es los. Der A330 von Air Berlin hob pünktlich in Berlin Tegel ab und so landeten wir gegen frühen Nachmittag in Miami. Der erste Moment, wenn man das Flughafengebäude verlässt, ist immer wieder eine Überraschung, denn es ist HUMID AF in Florida. Für einen Moment fragt man sich, wie man das für die nächsten 10 Tage aushalten soll, doch der Körper gewöhnt sich dann meist sehr schnell an die feucht-warme Umgebungstemperatur und man könnte beinahe vergessen, dass man sich in den Subtropen befindet – wären da nicht die teilweise heftigen Gewitter, die abrupt und wie aus dem Nichts beginnen. Nur, um so schnell wie sie gekommen sind auch wieder aufzuhören.

Wir nahmen uns ein UBER und ließen uns nach Miami Beach fahren. Miami Beach ist eigentlich “nur” ein Stadtteil von Miami, allerdings wohl der berühmteste. Auf einer vorgelagerten Insel gelegen, kann man Miami Beach nur über eine lange Brücke erreichen, die wiederum spektakulär zeigt, was Miami zu bieten hat: Türkises Wasser, strahlend blauer Himmel und Wolkenkratzer, die die Skyline von Miami prägen.

Unser Hotel: DAS URBANICA THE MERIDIEN

Angekommen im Hotel waren wir zuerst einmal mehr als begeistert. Das Hotel hatten wir wie gesagt über Secret Escapes gefunden und genau das war es auch, buchstäblich: Eine geheime Hotelperle. Es handelte sich dabei nicht um eine große Anlage, sondern ein kleines Boutique-Hotel, das sich von außen betrachtet mit seinem Art Deco Stil in die umliegenden Wohnhäuser einreite und gar nicht groß auffiel. Die Lobby war gleichzeitig ein sehr modern wirkendes Café mit leckerem Kaffee und allerlei Gebäck und der Innenhof war cool und modern zugleich. Beim Einchecken bekamen wir erst einmal einen Mojito in die Hand gedrückt. Und so legten wir uns an den Pool im ersten Stock, den Mojito in der einen, ein gutes Buch in der anderen Hand, und ließen uns die immer noch kräftigen Sonnenstrahlen des Nachmittags auf den Bauch scheinen.

Memorial Day und Urban Beach Festival in Miami

Auf Grund der langen Reise nach Miami und der Zeitverschiebung waren wir an diesem Abend früh müde, gingen aber trotzdem noch eine kurze Runde zum Strand (der nur ein paar Blocks entfernt war) um einen ersten Eindruck zu erhalten. Die Stadt war voll von (sehr!) knapp bekleideten Jugendlichen, die auf der Straße tranken, feierten und sich in vielerlei Hinsicht ausließen. Eigentlich so gar nicht typisch für Amerika. Und auch wenn Miami Beach toleranter ist, als die meisten amerikanischen Beach-Towns, war das doch schon ein ungewöhnlicher Anblick. Später sollten wir erfahren, dass jährlich pünktlich zum Memorial Day das Urban Beach Festival (ein Hip Hop Festival) stattfand, das allerlei feierwütige und teilweise skurille Personen in die Stadt zieht. Auch wenn ich vorweg nehmen kann, dass mir Miami Beach (immer wieder aufs Neue) unglaublich gut gefällt, so kann ich von der Zeit rund um den Memorial Day und das Festival nur dringend abraten – die Stadt ist in dieser Zeit einfach zu voll und leider auch zu gefährlich.

Sport –

Am nächsten Morgen wurden wir noch vor Sonnenuntergang wach (dem Jet Leg sei Dank). Um diese Zeit hatte noch kein Café oder Restaurant geöffnet und so beschlossen wir, uns in unsere Sportsachen zu schmeißen und zum Strand zu joggen. Das stellte sich als sehr gute Idee heraus, denn am Strand befand sich auch ein kleines „Outdoor-Gym“ mit Geräten und so machten wir unsere Übungen, während wir auf’s Meer blickten und den Sonnenaufgang mitverfolgten.

Essen –

Danach ging es zurück zum Hotel, wo wir aus Bequemlichkeit im Café frühstückten. Das Essen war zwar in Ordnung, aber leider auch sehr teuer, weshalb wir für die nächsten Tage aus dem nahegelegenden Whole Foods Lebensmittel wie Quaker Oats, Mandelmich, Peanutbutter und Blaubeeren sowie Bagel und Avocado besorgten, welche wir abwechselnd morgens im Innenhof unseres Hotels verzehrten.

Sonnen –

Nach dem Frühstück ging es natürlich direkt zum Strand – der unfassbar schön war. Ich war ja wie gesagt schon einmal vorher in Miami Beach gewesen, aber so türkis und klar hatte ich das Wasser nicht in Erinnerung. Trotz eines sehr starken Wellengangs konnte man alles unter der Oberfläche klar erkennen und das Wasser war angenehm frisch und warm, sodass wir mehr oder weniger den ganzen Tag am Strand und im Wasser verbrachten. Am Strand gibt es in einem bestimmten Abschnitt übrigens sogar hoteleigenen Liegen, von denen wir uns die nächsten Tage kaum wegbewegten, es sei denn zum Essen oder Shoppen 😉

Allgemein muss man in Miami Beach höllisch aufpassen, da die Sonne extrem stark ist. Mein iPhone zeigte über die Mittagszeit und auch noch bis in den Nachmittag einen UV Index von 11, 12 oder gar 13 an und trotz Lichtschutzfaktor 50 und einem großen Schirm, den wir kurzfristig als Sonnenschirm umfunktionierten, hielten wir es immer noch bis kurz nach Mittag in der Sonne aus.

Memorial Weekend Air & Sea Show –

Im Rahmen des Memorial Weekends fand an mehreren Nachmittagen auch eine Air & Sea Show statt, die wir kostenlos beobachten konnten bzw. mussten, denn der ohrenbetäubende Krach der Militärflugzeuge ist nicht zu ignorieren. Wir sind beide Fans von Flugzeugen aller Art, von daher war es für uns eine äußerst interessante Darbietung und außerdem eine willkommende Abwechslung zum endlosen Sonnenbaden.

Das wurde mit der Zeit auch fairerweise etwas langweilig. Denn dunkler wurden wir eh nicht mehr, das Limit hatten wir schon am ersten Tag erreicht. Aber glücklicherweise gibt es in Miami Beach ja noch viele andere tolle Sachen zu entdecken und zu erleben. Wir haben uns zum Beispiel die hoteleigenen Fahrräder geschnappt und sind regelmäßig die Strandpromenade rauf und runter gefahren. Entweder einfach so for fun, oder, weil wir zum Beispiel im nördlichen Teil von Miami Beach in eine Bar oder ein bestimmtes Restaurant wollten.

Der berühmte Ocean Drive am Strand von Miami Beach

Shoppen –

Außerdem sind wir abends gerne abwechselnd auf dem Ocean Drive, der Colins Ave oder Lincoln Road geschlendert und haben ein bisschen geshoppt, uns ein Eis gegönnt oder einfach nur die Atmosphäre genossen. Wobei die auf Grund des anstehenden Memorial Days teilweise wirklich nicht so schön war, denn die Stadt war voll von feierwütigen Jugendlichen und Polizisten und teilweise führte das auch zu Ausschreitungen. In den acht Tagen, in denen wir in Miami Beach waren, wurden zwei Leute angeschossen bzw. erschossen. Einer in unmittelbarer Nähe zum Hotel, der andere keine 300 Meter weiter an einer Stelle, an der wir eine Stunde zuvor noch gewesen waren. Das war echt kein schönes Gefühl. Wir bekamen es ein wenig mit der Angst zu tun und fragten auch im Hotel nach, das versuchte uns zu beruhigen mit den Worten “Keine Sorge, im Hotel schlafen mehrere Polizisten undercover.” Na dann.

Auf der Lincoln Road gibt es nicht nur viele Geschäfte, sondern auch unzählige Cafés und Restaurants, die zum Essen draußen einladen.

Miami mit dem Mietwagen erkunden –

Auch wenn ich Miami Beach liebe und äußerst faszinierend finde, waren wir dennoch froh, als wir gegen Ende der Zeit einen Mietwagen hatten, mit dem wir den Bezirk auch einmal verlassen konnten. Wir waren zum Beispiel im angesagten Wynwood Viertel, das für seine vielen bunten Wandbilder bekannt ist und in der Adventura Mall.

Gegen Ende unserer Zeit in Florida sind wir dann noch runter nach Key West gefahren, wo wir dann – verglichen mit Miami Beach – einen richtig entspannten letzten Abend in Florida verbrachten, bevor es für uns dann am nächsten Nachmittag zurück nach Norden ging. Dieses Mal aber direkt zum Flughafen und von da weiter in unsere Lieblingsstadt: New York.


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