Von Miami nach Key West | Eine Route durch die Florida Keys

Zum krönenden Abschluss unseres Aufenthalts in Miami Beach wollten wir die berühmte Tour nach Key West unternehmen. Die Autofahrt dauert ca. 4 Stunden und verspricht eine atemberaubende Fahrt über einen Highway quer durch den Atlantik, links und rechts gesäumt von nichts anderem als türkisfarbenem Wasser. Wir hatten im Vorfeld so viel Positives von der Strecke gehört, dass unsere Erwartungen groß waren.

Tag I

Unser Auto hatten wir schon am Vortag bei Sixt in Miami Beach abgeholt. Somit waren wir frühmorgens startklar und ganz gespannt auf die Fahrt nach Key West. Dass wir den Wagen bei Sixt gemietet haben, war Zufall, wir vergleichen vor einer Reise eigentlich immer die Angebote über Check24 und wählen das mit dem besten Preis- Leistungsverhältnis.

Zu Beginn quälten wir uns durch den Stadtverkehr in Miami und es dauerte überraschend lang, bis wir die Stadt hinter uns ließen und die US-1 in Richtung Süden einschlugen. Es war ein sonniger Tag und wurde sehr schnell sehr warm. Da wir nicht die ganze Zeit im klimatisierten Auto sitzen wollten, hatten wir uns ein Cabrio geliehen und fuhren mit offenem Verdeck. Damit entlarvten wir uns sicherlich als Touris, denn es wurde von Minute zu Minute heißer. Doch anstatt das Verdeck zuzumachen, ließen wir uns kalte Klimaanlagenluft ins Gesicht blasen und freuten uns über das Wetter. Nachdem wir auf der Fahrt bisher links und rechts eher Gebüsch vom Rand der Southern Glades gesehen hatten, freuten wir uns beim Passieren von Key Lago umso mehr auf das Meer. Jedoch sollte dies einfach nicht kommen – zumindest nicht so, wie wir uns es erhofft hatten. Wir fuhren und fuhren, aber bis auf den Asphalt der Straße und ein paar Bäume links und rechts konnten wir das Meer maximal ab und an erhaschen.

Unterwegs essen

Unterwegs machten wir auf Islamorada halt, weil wir im Vorfeld von einem tollen Beach-Restaurant mit karibischer Atmosphäre gehört hatten. Ehrlich gesagt war es gar nicht so leicht, das Restaurant zu finden, da auch Islamorada von Asphalt und Blechhütten geprägt war… die Insel hatte so gar nichts von dem idyllischem Keyfeeling, das wir uns ausgemalt hatten….

Nach einer Weile fanden wir das Morada Bay, das auf einem alten Schrottplatz entstanden ist – und waren zum ersten mal an diesem Tag positiv begeistert… hinter einem alten, weißem Gebäude befand sich eine große Außenfläche am Strand, die mit bunten Schirmen, Tischchen und Lichterketten unter Palmen geschmückt war. Wir waren die einzigen Gäste und waren demnach erst skeptisch, ließen uns aber dennoch an einem der Frontplätze in der Nähe des Wassers im Halbschatten der Palmen nieder und bestellten frittierte Calamaris und ein Sandwich.

Es war wirklich wunderschön dort, auf den bunten Holzstühlen zwischen den Palmen und wir dachten, das wäre ein toller erster Vorgeschmack auf das, was uns in Key West, dem südlichsten Ende der Keys erwarten würde. Auf dem Gelände saß sogar ein riesiger Leguan.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging die Fahrt weiter. Nun dachten wir, würden wir sicherlich endlich den blauen, weiten Ozean sehen, von dem alle so geschwärmt hatten und hofften sogar, an einer Stelle anhalten zu können, um kurz ins Wasser springen um uns zu erfrischen. Der Kellner im Morada Bay empfahl uns sogar ein Badestelle ganz in der Nähe – gefunden haben wir sie aber leider nicht.

Stattdessen ging die Fahrt weiter über die berühmten Brücken, aber allen voran über eins: grauen Asphalt. Ich als Beifahrer hatte sogar hier und da noch die Chance, etwas vom Meer zu sehen, wenn ich mich etwas reckte… Daniel als Fahrer hat so ziemlich nichts von der vielumschwärmten Sicht auf das Meer mitbekommen. Ich weiß echt nicht, was die Leute gesehen haben, als sie von dem Weg runter nach Key West geschwärmt haben. Da es definitiv nur diesen einen Weg gibt, sind wir richtig gefahren, aber begeistert waren wir nicht. Dazu trug sicherlich auch die senkende Hitze und die steigende Restfahrzeit ihr Übriges…

Ursprünglich geplant hatten wir für die Fahr ca. vier Stunden. Mit der Pause in MORADA BAY hätten es vielleicht fünf sein können… gefühlt sind wir aber den ganzen Tag gefahren und kamen erst gegen späten Nachmittag endlich in unserem Hotel an.

Strände in Key West

Obwohl das Resort insgesamt sehr vielversprechend wirkte, wollten wir unbedingt noch einen der schönen, weißen Strände von Key West sehen, die wir uns im Vorfeld ausgemalt hatten und dort ins Meer springen, um uns von der heißen Fahrt zu erfrischen. Leider fanden wir kaum öffentliche Strände in der Nähe und bezahlen wollten wir für die letzten zwei Stunden des Nachmittags nun auch nicht mehr… deshalb gingen wir zum SMATHERS BEACH, der zumindest auf den Fotos im Internet sehr schön aussah und auch eine tolle Bewertung hatte. Der Strand an sich war auch nicht schlecht, sondern schön hell und lang. Allerdings war das Wasser voller Algen und so flach, dass man nicht wirklich hineinspringen und sich erfrischen konnte. Das waren wir von South Beach in Miami anders gewöhnt gewesen.

Unser Hotel: Das Oceans Edge Resort & Marina

Etwas enttäuscht von Key West gingen wir zurück ins Hotel, um uns endlich die Hitze des Tages von uns zu waschen und uns frisch zu machen. Unser Hotel war übrigens relativ teuer, da Key West natürlich auf Grund seiner Lage schon auf die Preise draufschlagen kann und wir uns auch was gönnen wollten. Leider kamen wir gar nicht so richtig in den Genuss des schönen Zimmers, da wir erst gegen späten Nachmittag ein- und am frühen morgen wieder auschecken mussten. Seit dieser Erfahrung habe ich mir geschworen, teure Hotels entweder für mindestens zwei Nächte oder überhaupt nicht zu buchen. Für einen kurzen Stopover bzw. eine Nacht reicht in der Regel dann doch ein günstigeres oder einfacheres Hotel/Motel.

Sunset in Key West

Zum Abend sind wir dann in die Innenstadt von Key West gefahren. Wie leben die Leute ganz am südlichsten Punktes der kontinentalen USA? Definitiv war Key West so gar nicht Hispanisch geprägt (wie es Miami ist) stattdessen machte es durchaus einen amerikanischen Eindruck, wenn auch eher wie das Amerika, das man mit Südstaaten und dem Wilden Westen verbindet, weniger mit den Großstädten versteht sich.. Die Szenerie ist bunt und ausgelassen. Zahlreiche Restaurants, kleine Bars, Live Musik und eine Vielzahl von Souvenirläden runden das Bild ab.

Als die Sonne langsam unterging, liefen wir zum SUNSET PIER um nichts anderes als den Sonnenuntergang anzuschauen (Klischeee). Es standen unglaublich viele Menschen am Pier, man konnte sich etwas zu trinken holen und der Musik einer Band lauschen, die ihre E-Gitarrenklänge perfekt auf den Sonnenuntergang abstimmten. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich an den Sonnenuntergang denke, so schön war das gesamte Setting.

Im Anschluss waren wir hungrig und holten uns einen Snack von einem Foodtruck, der im Hinterhof eines Restaurants fest installiert war. Trotz der langen Schlange und Wartezeit, war das Essen nicht so phänomenal wie erhofft, sodass ich es nicht unbedingt empfehlen würde. Im Anschluss schlenderten wir durch die Straßen und ließen uns von den Klängen der vielen Pubs und der ausgelassenen Feierstimmung durch die Straßen treiben. Offen gesagt erinnerte die Szenerie aber schon ein wenig spanische Partyorte wie Lloret oder Cala Ratjada, es war schon sehr touristisch, laut und heiß. Eigentlich hatten wir vor, einen Abstecher im BETTER THAN SEX Restaurant zu machen, in dem es hochkalorisch interessant klingende Desserts (Popcorn Pimp Cheesecake, Peanut Butter Perversion) gibt… leider gab es keinen Platz und so kauften wir uns im Drugstore gegenüber einen Pin Ben & Jerrys und aßen diesen auf unserem Balkon, mit Blick auf die Marina von Key West – auch schön.

Tag II

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder zurück in Richtung Miami Airport und von dort weiter nach New York. Wir standen sehr früh auf, um noch ein wenig den Pool und die Hotelanlage nutzen zu können und waren die ersten beim Frühstück. Erstaunlicherweise war das Frühstück im Hotel ausgezeichnet lecker und frisch. Es gab French Toasts und Granola Yoghurt.

Im Anschluss ging es dann, wieder mit Verdeck offen, zurück über die 1. Ich weiß nicht, ob es an der Richtung lag, auf jeden Fall gefiel uns die Strecke zurück deutlich besser als hin. Es gab deutlich mehr zu sehen, der Himmel und der Ozean bildeten eine perfekte Komposition an sattem Blau und auch die Vorfreude auf das Restaurant MORADA BAY tat ihr übriges.

Im MORADA BAY gab es dieses mal Wraps und Fish Tacos, die beide auch ausgezeichnet lecker waren. Danach ging es für uns gut gestärkt zum Flughafen und in unsere absolute Lieblingsstadt – New York.

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