Denver, die Hauptstadt Colorados, ist als Reiseziel nicht unbedingt populär für solche, die eine USA-Reise planen. Und tatsächlich ist das Angebot an klassischen Sehenswürdigkeiten eher überschaubar. Dennoch hat die „Mile High City“ als Tor zu den Rocky Mountains nicht nur einiges an Outdoor-Aktivitäten zu bieten – sondern wartet mit seiner lebendigen Innenstadt mit einem kulinarischen Angebot auf, das Foodies wie mir das Herz höher schlagen lässt.

Wir waren über Thanksgiving in Denver, Colorado und es hat uns so gut gefallen, dass ich euch heute nicht nur ein paar Fotos, sondern auch eine ganze Menge Restaurant- und Bartipps mitgeben möchte.

„Warum Denver?“ – fragten uns unsere amerikanischen Freunde das ganze Jahr über immer wieder, wenn wir erzählten, dass wir uns für dieses Jahr noch fest vorgenommen hatten, nach Denver zu fliegen. Nur genau genommen können wir das selber nicht so genau beantworten. Denn Denver ist jetzt keine Stadt, die man aus Deutschland kennt oder die auf der klassischen Bucket List vorhanden ist. Allerdings hatten wir uns fest vorgenommen, dieses Jahr so viele Bundesstaaten der USA wie möglich zu besuchen. Und da ist Denver, als Hauptstadt Colorados und mit seinen Wurzeln in der Zeit des wilden Westens, durchaus ein naheliegendes Ziel.

Erreichbarkeit

Zugegeben, die Hauptstadt Colorados schießt den meisten von uns nicht direkt in den Kopf, wenn wir über eine USA-Reise von Deutschland aus nachdenken. Mit seinen drei Flugstunden ist Denver allerdings ein gutes Ziel, um es übers Wochenende – oder, wie in unserem Fall über ein verlängertes Wochenende – zu besuchen. Von der Bay Area fliegen Southwest, United und Frontier täglich direkt nach Denver.

Mile High City

Wir waren übers Thanksgiving Wochenende in Denver und es hat uns so gut gefallen, dass ich euch heute nicht nur ein paar Fotos, sondern auch eine ganze Menge Restaurant- und Bartipps mitgeben möchte.

Denver dient nicht nur als Ausgangspunkt für das Skigebiet in den nahe gelegenen Rocky Mountains (ein Ausflug, den wir uns definitiv fürs nächstes Mal aufheben wollten), sondern ist auch für seine exzellente Restaurant- und Barszene bekannt. In der Tat pflegen Denver’s Einheimische ihre Drinking Culture extrem – man bekommt eigentlich überall einen Drink.

Und das, obwohl die „Mile High City“ eine Meile über dem Meeresspiegel legt, und Alkohol damit umso mehr knallt. Die Höhenlage von Denver wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie einige Aktivitäten hier durchgeführt werden. Die Menschen werden gewarnt, mit dem Alkoholkonsum vorsichtig zu sein, während die Golfer die Tatsache genießen, dass die Golfbälle hier bis zu 10 Prozent weiter fliegen.

Achtung: Höhen empfindliche Menschen sollten sich bewusst machen, dass die Stadt mit seinen 1.609 Metern Höhenlage Gesundheitsprobleme auslösen kann. Zwar sagt man, dass Menschen, die in der Höhe leben, eine deutlich längere Lebenserwartung und Kondition haben, allerdings müssen sich Kurzzeitbesucher erstmal an den absinkenden Luftdruck gewöhnen (in dem der Körper mehr rote Blutkörperchen produziert) und diese Akklimatisation kann länger dauern, als der ganze Trip. Kopfschmerzen, Übelkeit, extreme Müdigkeit und ein kurzer Atem sind nur einige Symptome, die ziemlich häufig vorkommen können. Ich zum Beispiel habe während des gesamten Wochenendes in Denver durchgehend Kopfschmerzen verspürt und war deutlich schneller aus der Puste. Andersherum war ich – zurück in San Francisco – außergewöhnlich energiereich und voller Tatendrang. Ein positiver Umkehreffekt, den so mancher Sportler auch mit dem „Höhentraining“ erreichen will.

So, nun aber genug Fakten. Hier ein paar Insights in unseren Trip nach Denver, Hoteltipps und vor allem wo man besonders gut essen und trinken kann!

UNTERKÜNFTE

Wir waren im The Catbird Hotel untergebracht. Ob ich es für einen kurzen Städtetrip, der vor allem dem Erkunden dienen soll, empfehlen kann, weiß ich gar nicht. Denn das Hotel liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, in „RiNo“ (kurz für „River North“). Da wir über vier Tage in Denver waren und auch einfach mal ein paar Tage Pause brauchten, war das Hotel aber perfekt. Es hatte nämlich eine Besonderheit: Die Jalousien funktionierten auch als Beamer-Hintergrund. Und vom platz-effizienten Hochbett konnte man hier ganz entspannt Filme über Netflix und Co schauen. Und da zusätzlich gerade noch die Fußball-WM lief, haben wir ziemlich viel Zeit im Hotelbett verbracht, Wein getrunken und einfach mal entspannt.

Andere Unterkünfte auf meiner Liste waren unter anderem:

The Crawford Hotel – Direkt in der Union Station gelegten, ist das Crawford Hotel so zentral wie wohl kaum ein anderes. Und die Terminal-Bar in der Hotellobby ist wohl auf jeden Fall einen Besuch wert.

The Ramble Hotel – 50 Räume, zweckmäßig eingerichtet und Vintage-inspired, und vor allem Zuhause eines Ablegers der berühmt-berüchtigten Death & Co. Bar.

Life House, Lower Highlands – Neues Boutique-Hotelkonzept, das der Geschichte seiner Standorte mit jeder Location Tribut zollen will. So auch in Denver, wo das Life House anders als ein klassisches Hotel wie eine private Residenz wirkt. So, als würde man bei wohlhabenden Freunden zu wohnen.

Restaurants & Bars

So, nun aber zu meiner Lieblingsbeschäftigung auf Reisen: Dem Essen. Wer mich kennt, der weiß inzwischen nur zu gut, dass ich mich – insbesondere auf Städtetrips – meist mehr oder weniger durch die Stadt essen und trinke. Ich liebe es einfach, die lokalen Küchen auszuprobieren, und schön gestaltete Coffee-Shops oder auch Bars zu entdecken. Leider kann man an einem Wochenende nur eine gewisse Anzahl an Essen und Getränken zu sich nehmen, deshalb habe ich nicht alle Restaurants und Bars auf meiner Liste selbst probiert – aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und wenn ihr in Denver seid und eines meiner Tipps ausprobiert, dann lasst mich doch gerne wissen, wie ihr es fandet!

Coffee shops & Bäckereien

Fangen wir mit der ersten Mahlzeit an, dem Frühstück. Seit dem wir in den USA leben, haben wir uns das ausgiebige Sonntagsfrühstück, das wir so aus Deutschland kennen, abgewöhnt. Die USA “brechen” ihr “Fasten” einfach nicht mit Brot, Aufschnitt und Orangensaft, sondern entweder gar nicht, oder mit einem ausgiebigen Brunch zu später Stunde, inklusive Bloody Marys und Co.

Da wir morgens trotzdem Hunger haben und ich auch in der Regel eine schöne Tasse Kaffee trinken will, halten wir meist nach kleinen Bäckereien oder lokalen Kaffeerösterei Ausschau, wo es kleine Backwaren, wie Pain Au Chocolat, oder Danishs auf die Hand gibt. In Denver ist mir aufgefallen, dass diese kleinen Coffee-Shops in der Regel dennoch auch alkoholische Getränke im Angebot hatten, was uns aus Kalifornien nicht so bekannt ist. In der Google Suche auf Fotos sieht man deshalb häufig neben einem Croissant auch einen Espresso Martini, weshalb einige der Coffee-Shops auch nochmal unter Bars (weiter unten) aufgelistet sind. Die folgenden Bäckereien haben wir entweder ausprobiert, oder gebook-marked.

Heart – Hübsche lokale Kaffeerösterei mit stilvollem Porzellan, das von einem lokalen Töpfer hergestellt wird, und ausgezeichnetem hausgemachtem Gebäck.

Jubilee Roasting Co. – Habe ich nicht probiert, aber der Kaffee sieht köstlich aus, und die Einrichtung erinnert mich sehr an Nord Coast Coffee Roasters in Hamburg.

Queens Eleven – Kaffeebar, in der unglaublich gute Espresso Martinis serviert werden. Hier muss ich das nächste Mal wieder hin.

Rosenberg’s Bagels & Delicatessen – Ein modernes Delikatessengeschäft, das Bagels, Sandwiches und geräucherten Fisch nach New Yorker Art serviert – der perfekte Ort für ein schnelles und dennoch sättigendes Frühstück am Morgen.

Queensberry Coffee – Das Gebäck und Kaffee sehen unglaublich ansprechend aus.

Nowhere Coffee – Ein “wandernder” Coffee-Shop (in einem umgebauten Airstream!).

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Restaurants

Da Fine Dining in den USA wirklich ins Geld gehen kann, versuchen wir uns in der Regel auf eine Mahlzeit in einem richtigen Restaurant zu beschränken. Wenn wir morgens also Brunchen waren, gibt es Abends nur noch etwas auf die Hand. Und wenn wir morgens nur eine Kleinigkeit gegessen haben, essen wir meist ein ausgiebiges, spätes Lunch im Restaurant. Entsprechend kann ich an einem Dreitagestipp nur maximal drei Restaurants selbst ausprobieren, aber ich teile gerne auch weitere Lokalitäten, die ich mir fürs nächste Mal gemerkt habe:

Hier waren wir essen:

narrative. – Das Branding (ich liebe Punkte im Markennamen) und die Fotos haben mich überzeugt. Wir haben an ihrem Thanksgiving-Dinner teilgenommen, das schön und lecker war, aber ehrlich gesagt erschien es uns viel zu teuer für das, was wir bekamen. Da sich das Narrativ im Jacquard Hotel befindet, bin ich immer noch davon überzeugt, dass es eine gute Option für alle ist, die im gehobenen Cherry Creek-Viertel wohnen. Allerdings würde ich nicht nur wegen des Essens wiederkommen.

Olive & Finch – Wir haben hier gebruncht, einschließlich hausgemachter Bloody Mary. Das Farmhouse Scramble war ausgezeichnet.

Il Posto – Il Posto – Schickes und anspruchsvolles italienisches Restaurant mit schickem Interieur, hausgemachter Pasta und einer guten Weinauswahl.

Und diese Restaurants stehen noch auf meiner Liste:

Brutø – Hier kamen wir an einem Abend vorbei und ich wäre nur zugern geblieben. Das Essen sah fantastisch aus und wurde in einer Art offenen Küche an einer langgezogenen Bar serviert, die zum Quatschen und Socialising mit anderen Gästen und der Bedienung einlud. Beim nächsten Mal werd ich mich sicherlich um eine Reservierung kümmern.

Humboldt Kitchen + Bar – Wir wollten hier an Thanksgiving essen gehen, leider war das Restaurant bereits Wochen vorher ausgebucht, was für die Qualität und Exklusivität des Restaurants spricht.

Leven Deli Co. – Europäisch-angehauchtes Sandwich-Restaurant mit echtem Sauerteigbrot und internationaler Weinauswahl. Sah wirklich gut und lecker aus, uns war es allerdings etwas zu teuer.

Olive & Finch – Wir waren hier brunchen und ich kann die Farmers Eggs und Bloody Mary’s wirklich empfehlen.

Tavernetta – Gehobene italienische Küche in unmittelbarer Nähe zur Union Station.

The Greenwich – Serviert gehobene, neu-amerikanische Küche in Denver’s RiNo Nachbarschaft.

Bars

In Denver habe ich außergewöhnlich viele Coffee-Shops gesehen, die auch eine Bar waren – und umgekehrt. Deshalb kommen einige nun im Folgenden nochmal vor. Von der untenstehenden Auswahl der Bars haben wir übrigens relativ viele selbst probiert. Es ist einfach weniger kostspielig, einen Drink in einer Bar einzunehmen und dann weiterzuziehen und vor allem zu weniger populären Zeiten kann man häufig von der Happy Hour profitieren. 😉

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MarktHallen

Zudem gibt es in Denver auch – ähnlich wie in Seattle – Markthallen, in denen man nicht nur allerlei frische Lebensmittel bekommt, sondern sich auch an großen Community-Tische direkt durchprobieren kann. Ein Besuch im bekannten Dairy Block darf bei einem Besuch in Denver sowieso nicht fehlen. Aber der Central Market hat uns fast noch besser gefallen und wir waren hier beinahe täglich, um zumindest was auf die Hand zu nehmen.

Ihr seht – meine Liste ist ziemlich lang und ich hätte noch die ein oder andere weitere Bar aufnehmen können. Aber falls, das bei euch auf Interesse stößt, dann schreibe ich einfach mal einen eigenen Blogbeitrag dazu, oder poste ein Reel auf Instagram.

Allen in allem fand ich Denver richtig cool und war vor allem von der Restaurant- und Barszene echt begeistert. Wir haben zwar noch so einige andere Städte auf unserer Liste, aber sollte mich jemand nach Denver einladen – ich würde definitiv nicht nein sagen!

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Was sonst noch?

Neben den vielen Bars und Restaurants, die wohl für mehrere Besuche ausreichen sind, dient Denver vor allem als idealer Ausgangspunkt für einen Ausflug in die nahe gelegenen Rocky Mountains. Daneben ist das Angebot an klassischen Sehenswürdigkeiten in Denver aber eher überschaubar. In einer Bar haben wir uns mit Einheimischen unterhalten und nach besonderen Ausflugszielen und Orten gefragt. Von ihnen haben wir folgende Tipps bekommen:

Red Rocks Amphitheater

Mitten in der wunderschönen Landschaft Colorados und nur 25 Autominuten westlich von Denver liegt das Red Rocks Amphitheatre – ein Stadion aus Sandstein, das auf in die berühmten roten Felsen (Red Rocks bei Morrison) gebaut wurde und Platz für 9525 Personen und bietet. Das gigantische Amphitheater mit seiner ganz besonderen, natürlich Akustik, dient immer wieder für Filmaufnahmen, Preisverleihungen und Ausstellungen berühmter Künstler.

Larimer Square

Der Larimer Square ist der älteste Teil von Denver. In Gebäuden aus der viktorianischen Zeit befinden sich heute viele der besten Restaurants, Bars und Boutiquen der Stadt.

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