Wochenendtrip nach Helsinki | Ein Reisebericht
Als wir spontan und ziemlich kurz vor unserem großen Umzug einen Wochenendtrip nach Helsinki buchten, stellen wir uns das in etwas so vor: Schnee, eine süße Altstadt, ganz viel skandinavisches Design und natürlich die Mumins … aber ganz sicher hätten wir nicht mit einem so großen Angebot an unfassbar gutem und bezahlbaren Essen gerechnet. Und dass wir aus Helsinki nicht nur mit einer Menge an Inspirationen für unsere Wohnung in Singapur wiederkommen würden, sondern auch mit ein paar Kilos mehr auf der Waage… 😉
Am Freitag Abend ging es nach Feierabend direkt zum Flughafen TXL und von dort mit Finn Air (love!) direkt in Finnlands Hauptstadt. Aufgrund der Zeitverschiebung kamen wir relativ spät, dafür flogen wir quasi die ganze Zeit mit dem Sonnenuntergang und der Himmel zeigte sich in den schönsten und unglaublichsten Farben.
Auf dem Rollfeld googelten wir nach gut bewerteten Restaurants und da man für alle eine Reservierung benötigte, planten wir noch im Flugzeug die Restaurantbesuche der nächsten beiden Tage. Die erste Wahl fiel auf ein finnisches Tapas-Restaurant, zu dem wir direkt vom Flughafen aus fuhren.
Der Empfang im Restaurant juuri war ein wenig ungewöhnlich, die Hostess wirkte mürrisch und desinteressiert. Als erster Eindruck von Finnland bzw. Helsinki insgesamt war dies ein bisschen unglücklich, denn so richtig herzlich empfangen fühlten wir uns nicht … glücklicherweise veränderte sich die Stimmung aber schnell und man bot uns leckeres Tapas an, die Küche war nämlich schon kurz vorm Schließen. So kam es, dass wir mehr oder weniger die letzten Gäste im Restaurant waren und die Umgebung voll auf uns wirken lassen konnten: Farbig verputzte Wände, stilvolles, dennoch rohes Design, Holzstühle, die an unsere Schulzeit erinnerten … interessant, das Restaurant hätte auch in Berlin Neuköln sein können.
Das Essen war fantastisch, wir hatten ein bisschen was von allem und waren sehr froh, mehr oder weniger zum Probieren gezwungen worden zu sein, denn fairerweise muss man sagen, dass wir das Essen so wahrscheinlich nicht von alleine bestellt, geschweige denn gekocht hätten. In Tapas-Größe waren die Portionen für diesen Zweck also genau richtig.
Vom Restaurant aus ging es dann zu Fuß zu unserem Hotel. Unterwegs kamen wir an verschiedenen Schaufenstern vorbei, deren Inneres unser Interesse weckte: Designerläden, Restaurants, Bars, alles sehr stilvoll, modern und ansprechend gestaltet machten Lust auf die nächsten Tage.
Unser Hotel lag an der Mannerheimintie (wie süß die finnische Sprache doch ist…), einer großen Straße, die einmal durch die Innenstadt führt und an der das Stockmann, ein großes Warenhaus, also quasi das KaDeWe Helsinkis gelegen war. Das Marski by Scandic hatten wir aber weniger aufgrund seiner tollen Lage, sondern viel mehr wegen des interessanten Designs ausgewählt. Und die Fotos hatten nicht zu viel versprochen: Die Finnen machten ihrem Ruf alle Ehre: Das Design des Hotels war so modern, dass ich mich fragte, ob das Hotel eigentlich erst 2020 aufmachen wollte 🙂 ?! An der Rezeption gab es zudem allerhand finnische Spezialitäten zu kaufen: Lakritze, Gin und viele Merchandise-Produkte von den Moomins <3 Frontal zum Eingang war eine einladende Bar, an die wir es leider nie geschafft haben, dafür waren Fitnessstudio und Restaurant ausgezeichnet und verschaffen dem Hotel definitiv eine klare Empfehlung.
Am nächsten Morgen ging es für uns zuallererst zum Frühstücksbuffet. Das Frühstück war in unserem Übernachtungspreis inklusive und auch wenn wir grundsätzlich der Meinung sind, dass man Städtetrips, insbesondere kurze, sehr gut in schönen Frühstückslocations „beginnen“ kann, da man hier immer direkt einen guten Eindruck bekommt, wollten wir das Büfett zumindest einen Tag einmal ausprobieren. Tatsächlich handelte es sich um das beste Frühstücksbuffet, das wir je in einem Hotel gesehen haben. Es gab ALLES. Und wenn ich alles schreibe, dann meine ich in diesem Fall tatsächlich auch alles. Von “silky eggs”, konstant auf 64 °C gekocht, über Porridge mit jeglichen Zutaten, frisch gebackenem Brot, Gemüsepfannen, finnischen Pfannkuchen, gebeiztem Lachs, Croissants und sogar kleinen Weizengras- und Blaubeerpulvern zum Untermischen in frischen Säften … das Angebot war riesengroß.
Gestärkt vom leckeren Frühstück gingen wir direkt ins Design Distrikt (ehrlicherweise befand sich unser Hotel irgendwie auch dort, denn der Design-Distrikt erstreckt sich mehr oder weniger über die gesamte Innenstadt) … wir ließen uns von einem zum nächsten Laden treiben, immer auf der Suche nach Inspiration für unsere neue Wohnung in Singapur. Bis wir schließlich bei LUX Bags endeten … der Rest ist Geschichte und gehört hier nicht her. 🙂
Gerade so schafften wir es dann noch zu unserer Reservierung im Restaurant KuuKuu – einem Restaurant, das traditionell finnisch kocht und ein 4-Gänge-Menü zu einem fairen (aber dennoch sehr skandinavischen) Preis anbietet. Aufgrund der vorherigen Geschehnisse im Lux Bag bestellte ich mir aber erst einmal einen Champagner, frei nach dem Motto „Wennschon, dennschon“. Das Essen, das danach folgte, war ungewöhnlich, sehr traditionell, aber äußerst lecker und wir verbrachten die nächsten Stunden glücklich mit verschiedensten finnischen Gerichten und es gab eine weitere Premiere: Ich probierte zum ersten Mal Rentier.
Am Abend ging es für uns dann in eine Bar, die wir schon im Vorfeld herausgesucht hatten. Allerdings waren in dieser Bar Handys / Fotos und dergleichen strikt verboten, weshalb wir auch keine gemacht haben, sondern die Zeit ganz oldschool offline miteinander verbracht haben. Wir sprachen über unseren bevorstehenden Umzug nach Singapur, über Möbel, Reisen und Pläne und genossen die Zeit ohne Handy in vollen Zügen.
Das Frühstück im Hotel ließen wir uns selbstverständlich auch am nächsten Tag nicht entgehen und aßen noch einmal Unmengen an allem, was uns am Vortag geschmeckt hatte und checkten im Anschluss aus dem Hotel aus. Unser Flug ging zwar erst am frühen Abend, trotzdem wollten wir noch so viel wie möglich des herrlich sonnigen Sonntags auskosten. Leider war es zumindest am Morgen extrem kalt, der Wind wehte eisig und Helsinki zeigte sich von einer rauen, nordischen Seite.
Wir liefen runter zum Hafen, um das bekannte Riesenrad und den Dom zu Helsinki anzuschauen. Hier war es so kalt, lange hielten wir es leider nicht aus. Um uns aufzuwärmen, haben wir dann in der Sonne im Robert’s Coffee Zimtschnecken genossen und Kaffee getrunken. Auf dem Weg zum Hotel sind wir noch in einem Ramen Restaurant essen gegangen – leider hatte nämlich während der Mittagszeit so gar kein Restaurant auf unserer Liste geöffnet… – und dann ging es auch schon ab Richtung Flughafen. Helsinki, wir kommen wieder!
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