Dubrovnik | Ein Reisebericht


Ganz im Zeichen des Jahres 2021 befinden wir uns wieder einmal in einer Situation, in der Dinge einfach nicht so laufen, wie geplant. Wir haben Singapur im Juni 2019 in Richtung Deutschland in der Annahme verlassen, dass wir wenige Wochen später in unser eigentliches Ziel, die USA, aufbrechen würden. Stattdessen sind wir immer noch in Europa und werden es wohl auch noch eine ganze Weile bleiben. Allerdings haben wir keine feste Unterkunft und sind auch nur mit jeweils zwei Koffern voller Sommersachen hier. Und Freunde und Familie, die uns während der Zeit in Singapur so gefehlt haben, sind unter der Woche meist auch arbeiten. Wir haben also massig Zeit und keinen Plan.

Was gäbe es also besseres, als die Situation zu nutzen, und so viel wie möglich von Europa zu bereisen. Insbesondere jetzt, wo der Tourismus noch nicht wieder angezogen hat und die beliebten Ziele einmalig leer sind.

Nach einer sehr erholsamen Woche in Niederösterreich, das wir mit dem Auto bereist haben, lag unser nächstes Ziel anderthalb Flugstunden entfernt:

Dass Kroatien eines der ersten Ziele sein sollte, war schon seit dem Sommer 2019 klar, als wir eine wunderschöne Woche auf Korfu verbracht haben, was ja ebenfalls an der Adria bzw. im ionischen Meer liegt. So erwarteten wir auch von Kroatien tiefblaues Meer, mediterrane Küche und guten Wein – und wir wurden nicht enttäuscht.

Wir sind nach Dubrovnik geflogen. Die Stadt am südlichen Ende des Landes gilt als verhältnismäßig teuer, allerdings hatten wir aufgrund der zu dieser Zeit geltenden Reisebeschränkungen kaum eine andere Wahl, da andere beliebte Urlaubsziele in Kroatien, wie etwa Split und Zagreb, als Risikogebiete eingestuft waren. Das galt für Dubrovnik nicht, im Gegenteil, die Region rund um die weltberühmte Altstadt, die im Jahr 1979 von UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde, wies zu dieser Zeit eine sehr niedrige Inzidenz auf.

Anreise & Unterkunft

Mit einem negativen Corona-Test in der Tasche, flogen ganz früh an einem Donnerstagmorgen vom BER nach Dubrovnik, dessen Flughafen 15 Kilometer südöstlich von der gleichnamigen Stadt liegt. Von dort aus nahmen wir uns ein Uber nach Lapad bzw. Babin Kuk, eine Halbinsel am nördlichen Zipfel von Dubrovnik, das für seine luxuriösen Hotels und Beach Clubs bekannt ist. Hier hatten wir vier Nächte im Valamar Argosy Hotel gebucht, welches als Teil der Valamar Hotelkette auf einem weitläufigen Gelände liegt. Wenn ihr nach einem Pauschalurlaub Ausschau haltet, kann ich euch das Hotel mit zwei Pools und Strandzugang auf jeden Fall empfehlen. Noch besser hätte mir in der Gegend wohl das Royal Blue Hotel in Lapad gefallen, das zu unserer Reisezeit leider ausgebucht war. Wenn es euch mehr in die Stadt und einen etwas authentischeren, wenn auch gleich sehr gehobenen Kroatien-Flair zieht, dann ist die Grand Villa Argentina wohl eine wunderbare Option.

Auch wenn ich bekanntlich kein großer Fan von riesigen Hotelkomplexen bin, hatte das Valamar Argosy Hotel einen entscheidenden Vorteil: Aufgrund der hohen Fluktuation und Auslastung solcher Ketten sind Front Desk Manager häufig sehr flexibel, was die Check-in-Zeiten angeht. Und so konnten wir bereits um 10:00 Uhr morgens in unser Zimmer, das eigentlich erst ab 15:00 Uhr für uns reserviert war. Somit hatten wir einen vollen Tag, den wir auch sogleich mit einem Gang zum Pool begannen. Dort war es uns aber tatsächlich viel zu heiß und deshalb gingen wir kurzerhand zum Strand, in der Hoffnung, hier mehr Brise abzubekommen.

Am Strand & im Beachclub

An der nördlichen Spitze der Halbinsel Lapad liegt der Copacabana Strand, der mit mehreren Beachclubs (Coral Beach Club, Copacabana Beach Club, Beach Bar Ponat), Bars, und einem riesigen Wasserpark für Beachparty-Gänger sowie Familien gleichermaßen einladend ist. Ursprünglich hatten wir geplant, allen Einrichtungen am Copacabana Strand jeweils nur einen Besuch abzustatten. Stattdessen sind wir im Endeffekt aber immer nur in den gleichen (Coral Beach Club) gegangen, da uns hier Atmosphäre und Vibe sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis am meisten zugesagt haben. Wobei wir generell sehr überrascht über die hohen Preise waren, die beinahe an Singapur drankamen, das allerdings als eines der teuersten Städte der Welt gilt.

Der Strand in Kroatien ist typisch für die Adria übrigens echt steinig, dafür ist das Wasser aber glasklar und tiefblau. Der Strand von Lapad soll feinsandiger sein und eignet sich wohl vor allem für Familien mit Kindern, da es hier auch einen Spielplatz und Snack Bars gibt.

Spaziergang im Sonnenuntergang auf dem Šetalište

Am ersten Abend machten wir uns auf dem Weg in Richtung Lapads größten Strandabschnitt, dem Uvala Lapad Beach, wo wir in der Sunset Beach Trattoria zu Abend essen wollten. Der Weg entlang der Küste war unfassbar schön und die untergehende Sonne tauchte alles zusätzlich in ein goldenes Licht, das beinahe magisch war. Entlang des Küstenwegs Šetalište gab es immer wieder Wasserzugänge für Einheimische, die nach der Arbeit schnell eine Erfrischung im Meer suchen sowie panoramische Aussicht auf die umliegenden Inseln. Der Weg war so schön, dass wir am Ende gar nicht in der Sunset Beach Trattoria zum Abendessen gelandet sind, sondern alles wieder zurückliefen, um im Sonnenuntergang im Restaurant Levanat mit fantastischem Blick (ziemlich teuer) gelandet sind.

Restaurants in Lapad

Den Šetalište sind wir insgesamt an drei Abenden auf der Suche nach einem schönen Spot zum Abendbrot abgelaufen und ich kann euch folgende Restaurants entlang des Küstenwegs empfehlen:

›› Levanat Ein sehr schönes Restaurant in toller Lage mit direktem Blick über die Adria und auf den Sonnenuntergang. Das Essen und der Service sind definitiv gehoben, entsprechend ist es hier auch etwas teurer.

›› La Castille Ein Hotelrestaurant mit leckerem Essen und gutem Hauswein zu fairen Preisen. Der Serice ist sehr herzlich, leider aber auch etwas unterbesetzt, man sollte also viel Zeit einplanen.

›› Restaurant Zoe – Ein weiteres Hotelrestaurant, das mit tollen Blicken auf den Sonnenuntergang und guten Drinks lockt.

Die Altstadt

Einen Abend ging es für uns mittels Uber in die Altstadt, die wegen ihrer kulturellen Bedeutung auch als “Athen Kroatiens” bezeichnet wird. Game of Thrones Zuschauer bringen die Stadt wohl vor allem mit ihrer zwei Kilometer langen Stadtmauer in Verbindung, die in der Serie eine prominente Rolle spielt. Die Mauer entstand zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert und ist das besterhaltene Befestigungssystem in Europa. Theoretisch kann man die Stadtmauer auf ihrer gesamten Länge ablaufen, allerdings kostet dies ca. 40 Euro pro Person, was uns persönlich das Geld nicht wert war. Von der 25 Meter hohen Mauer aus soll man wohl einen majestätischen Ausblick auf Dubrovnik haben.

Wir ließen uns lieber eine Weile durch das Innere der Stadtmauern treiben. Hier befindet sich ein sehenswerter Mix aus historischen Bauwerken, denn die vielen Gebäude und Plätze entstanden über mehrere Epochen und sind somit Zeitzeugen von Gotik, Renaissance und Barock.

Zentral in der Altstadt gelegen, ist die Prachtstraße Stradun, welche Schauplatz von Festivitäten und ist und von zahlreichen Restaurants, Läden und Cafés gesäumt wird. Die Stradun führt bis zum Placa Luža mit seinem eindrucksvollen 31 m hohen Glockenturm. Beide kann man absolut nicht verfehlen, wenn man über die Brücke und den Haupteingang in die Altstadt kommt. Während wir in der Stadt waren, gab es gerade eine Vorführung, deshalb trieb es uns in die kleinen Gässchen rund um die Prachtmeile, für Menschenansammlungen waren wir irgendwie noch nicht bereit.

In einer der Seitengässchen waren wir auch mit einer ehemaligen Arbeitskollegin und ihrem Freund zum Essen verabredet, die zufälligerweise zur gleichen Zeit in der Stadt waren. Im Taj Mahal gab es authentische bosnische Küche mit Ćevapčići und leckeren Wein. Die Stimmung in den engen Gassen der aufgeheizten Altstadt war nach Sonnenuntergang magisch und ich kann das Taj Mahal unbedingt empfehlen!

Nach dem leckeren Essen und einem ausgelassenem Abend ging es für uns aber frühzeitig nach Hause, denn wir hatten für den nächsten Tag etwas ganz Besonderes vor:

Tagesausflug mit einem Speedboot

Die beste Freundin einer guten Freundin von mir war ebenfalls zeitgleich wie wir in Kroatien und hatte mich über Instagram kontaktiert, nachdem sie gesehen hatte, dass wir in Dubrovnik waren. Da wir alle Lust auf einen Seetag hatten, mieteten wir uns kurzerhand ein Speedboot im Hafen von Lapad. Eine Aktivität, die ich euch sehr ans Herz legen kann, wenn ihr einen Sportboot- oder Motorbootführerschein habt. Vom Wasser aus waren wir nicht nur unheimlich flexibel und frei (beides nach zwei Jahren in Singapur wichtiger denn je), wir hatten auch einmalige Aussichten auf die Altstadt Dubrovniks, konnten die vielen Strände der Umgebung besuchen, die Elaphiti Inseln mit ihren Felsen und Riffen anfahren und in Lagunen schwimmen.

Wir hatten einen wunderschönen Tag auf dem Wasser und haben an diesem Tag wohl auch den Grundstein für eine wundervolle Freundschaft gelegt.

Gegen Abend gingen wir – nach einem kurzen Pitstopp bei uns im Hotel – nochmals in die Altstadt von Dubrovnik und tatsächlich auch noch einmal ins Taj Mahal, wo wir ein weiteres Mal leckere Ćevapčići und bosnische Küche genossen.

Ein wunderbarer Ausklang eines tollen Urlaubs in Kroatien, der uns nicht nur ein großes Stück Freiheitsgefühl zurückgegeben, sondern auch neue Freundschaften beschert hat. Danke Kroatien, wir kommen wieder!

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