Klein aber oho: 10 Fakten über Singapur
Wir leben seit Oktober 2019 in Singapur, hatten bisher aber noch nicht so richtig Zeit, die Stadt zu erkunden. Das soll sich jetzt ändern. In den nächsten Wochen werden wir “unsere” Stadt bereisen, die verschiedenen Nachbarschaften erkunden und hoffentlich auch weniger populäre Orte ausfindig machen. Denn auch auch abseits der eindrucksvollen Skyline und des lebendigen Stadtzentrums gibt es viel in Singapur zu entdecken.
Zur Einstimmung möchte ich euch noch einmal mit den wichtigsten Fakten um den Stadtstaat in Südostasien abholen, den wir nun unsere Heimat nennen dürfen:
Singapur ist zugleich die kleinste Stadt und der kleinste Staat Südostasiens. Dennoch, klein, aber oho. Genauso wie Südkorea, Hongkong und Taiwan gehört Singapur zu den vier “Tigerstaaten” Asiens, die es kurzer Zeit von einem Schwellen- zu einem Industrieland geschafft haben. Singapur zählt international als wichtige Finanzmetropole, liegt hinter London und New York weltweit sogar auf Platz 3.
Singapur liegt größtenteils auf einer Insel, die bis 1965 noch zu Malaysia gehörte. Insgesamt umfasst Singapur zwar 63 Inseln, allerdings ist vor allem die größte und gleichnamige Insel bewohnt. Der Großteil der Insel besteht aus Stadtgebieten, bedeutende Landstriche gibt es nicht. Seit der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1965 trennt die Johorstraße im Norden Singapurs den Inselstaat von der malaiischen Halbinsel. Im Süden grenzt Singapur an Indonesien, die beiden Länder teilt das Südchinesische Meer.
Singapur hat eine extrem hohe Bevölkerungsdichte (7891 Menschen pro km²) und zählt zu den am dicht besiedelten Städten weltweit. Die Einwohnerzahl Singapurs ist vor allem seit der Unabhängigkeitserklärung von Malaysia so rasant gewachsen. Heute leben etwa 5,5 Millionen Menschen in Singapur. Entsprechend ist die Innenstadt sehr stark bebaut und Singapurs Skyline wird von hohen Gebäuden dominiert. Da die Hauptinsel kaum für die stark wachsende Bevölkerung ausreicht, wird Singapur in seiner Fläche immer wieder durch Landgewinnung vergrößert. Die Marina Bay, also die Bucht mit dem imposanten Hotel Marina Bay Sands ist zum Beispiel so ein Teil Singapurs, der erst durch die Erweiterung der Insel entstanden ist.
Singapur ist ein multiethnischer und multireligiöser Staat. Chinesen, Mailaien und Inder stellen die größten Bevölkerungsteile dar. Deshalb gibt es viele verschiedene kulturelle Einflüsse in der Küche Singapurs. Außerdem werden in Singapur die Feiertage verschiedener Kulturen, Ethnien und Religionen gefeiert, wie zum Beispiel das Chinesische Neujahrsfest, Vesakh (Buddhistisch), das Fastenbrechen und das Opferfest (Ialamisch), Diwali (Hinduistisch) sowie Karfreitag und Weihnachten (Christlich).
Singapur hat vier Amtssprachen. Tamil, Malaiisch, Chinesisch und Englisch. Im Geschäftsleben und in der Schule wird vor allem Englisch benutzt. Wobei das Englisch hier “Singlish” bezeichnet wird und eine ganz eigene Sprachform darstellt, die sogar mit eigenen Begriffen im Oxford English Dictionary (“Hawker Centre”, “ang moh”) vertreten ist.
Singapur ist eines der reichsten Länder (und auch Städte) weltweit und hat mitunter die höchsten Lebenshaltungskosten (das kann ich nur bestätigen!). Gleichzeitig leben hier auch die meisten Millionäre, jeder sechste Haushalt ist mindestens eine Million US Dollar schwer (und da werden noch nicht einmal Immobilien einberechnet). .
Singapur liegt nur einen Grad vom Äquator entfernt. Das Klima ist entsprechend tropisch feucht und die Temperaturen betragen das ganze Jahr über etwa 28 Grad Celcius. Zwischen Oktober und Februar ist die sogenannte Wet Season, dann kommt es häufiger zu Niederschlägen, ist aber auch etwas kühler.
Fun Fact: Der Sonnenverlauf ist hier je nach Jahreszeit unterschiedlich. Im “europäischen Winter” verläuft die Sonne im Uhrzeigersinn, während sie im “australischen Winter” genau andersherum wandert, nämlich entgegen des Uhrzeigersinn. Das liegt daran, dass Singapur zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis liegt. Der berühmte Merkspruch aus der Schule findet hier also keine Anwendung. Sicher ist nur: Im Osten geht die Sonne auf, im Westen wird sie untergehen. Am 21. Juni war die Sommersonnenwende, weshalb die Sonne seit dem zum anderen Wendekreis wandert. Wer sich dafür näher interessiert, findet hier eine umfassende Erklärung.
Singapur stand zwei Mal unter britischer Herrschaft. Und auch 200 Jahre später ist die Vision von Sir Thomas Raffles (einem britischen Gouverner der als Gründer es modernen Singapurs zählt) immer noch sichtbar: In Singapur gibt es viele verschiedene Viertel, wie etwa China Town, Little India, Arab Street und ein Bankenviertel. Das Raffles Hotel, in dem der berühmte Singapore Sling (Cocktail) kreiert wurde, liegt zum Beispiel im Civic District.
Singapur wird auch als “Fine City” oder “Stadt der Bußgelder” betitelt. In der Stadt werden selbst vermeintlich “kleinere Verstöße” mit hohen Geldbußen geahndet. Auch befinden sich überall Überwachungskameras. Aus diesem Grund ist die Stadt aber auch extrem sauber und gilt im Allgemeinen als sehr sicher.
Singapur gilt als eine der grünsten Städte der Welt. Fast die Hälfte der Landfläche besteht aus Grünfläche und viele Hochhäuser und Wolkenkratzer sind bepflanzt. Inmitten der Stadt befindet sich der “Botanische Garten”, ein UNESCO-Welterbe mit über 60.000 Pflanzen. Und die Regierung geht sogar noch weiter und möchte die “Gartenstadt” in eine “Stadt im Garten” umwandeln, wofür weitere Grünzüge wie etwa die Gardens by the Bay entwickelt werden.