Neuanfang im Ausland
Mit der Phase 2 geht das “neue” alte Leben in Singapur wieder los. Für uns, die ja erst im Oktober (wobei das ja nun auch schon gefühlt eine halbe Ewigkeit zurückliegt) hergezogen sind, gab es eigentlich kein “altes” Leben in Singapur. Von Oktober bis Februar war hier alles neu und aufregend. Wir hatten extrem viel mit dem Umzug zu tun, sei es der in das Service Apartment wie auch der in unser richtiges Apartment. Dann waren wir noch zwei Mal in Deutschland und hatten ein paar organisatorische Dinge zu klären, die mit einem Umzug ins Ausland so einhergehen. Effektiv eingelassen auf das Leben hier haben wir uns erst Mitte Februar, als nicht nur der gröbste Stress des Umzugs und der nachfolgenden Einrichtung vorbei war, sondern wir auch erste soziale Kontakte geknüpft haben – und dann kam auch schon Corona und der Lockdown. Seit dem saßen wir in unserer Wohnung fest, durften weder die Wohnung so richtig verlassen, noch Kontakt mit anderen haben. Für ein Paar, das gerade erst in der “neuen” Heimat im Ausland angekommen ist, ist das natürlich besonders herausfordernd.
Zu Beginn dachten wir ja noch, es würde sich nur um vier Wochen handeln, die dann – nach zwei Wochen – aber bereits um weitere vier Wochen verlängert und schließlich nochmals um zwei Wochen verlängert wurden. Jetzt, zehn Wochen nach dem Ausruf des Lockdowns haben wir ehrlicherweise vergessen, wie sich ein Leben in Singapur so gestaltet und anfühlt. Eigentlich hatten wir hier ja bisher auch nie wirklich ein “normales” Leben. Ironischerweise wird aktuell weltweit vom “#newnormal” gesprochen und das trifft auch uns, die das “#oldnormal” ja gar nicht kennen. Das kann negativ sein, aber auch positiv. Ich versuche es positiv zu sehen. Denn dass die ganze Stadt jetzt mit dem #newnormal in gewisser Weise gemeinsam einen Neuanfang wagt, das schafft natürlich auch Solidarität und ein Gemeinschaftsgefühl, das wir vielleicht ohne Corona nie empfunden hätten?
Ich bin gespannt, wie sich die nächsten Wochen entwickeln und wie schwer oder leicht es uns fallen wird, uns in Singapur richtig einzufinden und zwangsläufig auch einzuleben.